Einst Kulturpflanze, seit dem 18. Jahrhundert stetig rückläufige Kultivierung und ab 1982 das Verbot von Hanf-Anbau in der Bundesrepublik. In der Landwirtschaft darf Cannabis erst wieder seit 1996 angebaut werden, jedoch nur als THC-armer Industriehanf, der nicht mehr als 0,2% Tetrahydrocannabinol enthalten darf. Und bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft (BLE) muss ein solcher Anbau auch angezeigt werden.
„Durch das langjährige Verbot ist das Wissen um diese wertvolle Kulturpflanze in der Wissenschaft wie der Gesellschaft jedoch fast vollständig in Vergessenheit geraten“, sagt die Fachhochschule Erfurt. Die Fachrichtung Gartenbau an der Fakultät Landschaftsarchitektur, Gartenbau und Forst möchte das Wissen um diese alte Kultur- und Nutzpflanze wieder entdecken und ihren Studierenden sowie der Gesellschaft zugänglich machen, damit Cannabis nicht nur als Droge gesehen wird.
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Ab Oktober 2024 startet der Bachelorstudiengang „Gärtnerischer Pflanzenbau“. Studierende können im 3. Semester das Wahlpflichtfach „Cannabisanbau“ belegen und setzen sich über alle sechs Semester mit diversen Aspekten des Hanfanbaus auseinander. Eigene Anbauversuche auf dem 3,5 Hektar große Freilandversuchsgelände inklusive. Natürlich nur für THC-freien und EU-zertifizierten Industriehanf.
Zudem soll die wissenschaftliche Forschung zu Nutzhanf mit Fokus auf verschiedene Kultursysteme wiederbelebt werden. Kooperationen mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen und Praxispartnern sind geplant.
Bewerbungen sind noch bis 19. September 2024 möglich. Eine Zulassungsbeschränkung besteht nicht. Aber neben den üblichen Studienzugangsvoraussetzungen muss vorab ein mindestens achtwöchiges Vorpraktikum in einem Gartenbaubetrieb abgeleistet oder eine abgeschlossene gärtnerische Berufsausbildung nachgewiesen werden.
Fragen beantwortet der Studiengangsleiter BA Gärtnerischer Pflanzenbau und MA Nachhaltiger Pflanzenbau in Forschung und Praxis, Professor Wim Schwerdtner. Die Speziallehrgebiete des Agrarwissenschaftlers sind Gartenbauökonomik & Gärtnerischer Einzelhandel.
Diese vier Verwendungsarten von Hanf (Cannabis sativa) nennt die FH Erfurt:
Verarbeitet werden Fasern, Samen, Blätter und Blüten. Und Hanf ist wichtig für die Bodenfruchtbarkeit.
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